Apfeldicksaft als Alternative zu Zucker

Apfeldicksaft als Alternative zu Zucker, genau dieses Thema möchten wir in diesem Beitrag beleuchten. Apfeldicksaft (auch Apfelsüße genannt) ist im Grunde nichts anderes als hoch konzentrierter Apfelsaft, der erhitzt und zu einer zähflüssigen Masse eingekocht wurde. Gerade Menschen, die sich gesund und ausgewogen ernähren möchten, greifen häufig auf Apfeldicksaft als natürliche Zuckeralternative zurück. Apfeldicksaft kann übrigens ganz leicht selbst hergestellt werden. Einfach aus sechs Kilo Äpfeln den Saft auspressen und diesen etwa drei Stunden bei mittlerer Hitze auf etwa ein Fünftel der ursprünglichen Menge einkochen. Anschließend durch einen Sieb abgießen, in sterilisierte Flaschen abfüllen und luftdicht verschließen. Der daraus gewonnene Apfeldicksaft ist etwa ein Jahr haltbar.

Vorteile von Apfeldicksaft als Alternative zu Zucker

  • Apfeldicksaft ist ein natürliches Süßungsmittel, das eine etwas geringere Süßkraft als Zucker besitzt und im Schnitt etwa 35% weniger Kalorien aufweist.
  • Apfeldicksaft ist grundsätzlich ein reines Naturprodukt. Beim Kauf sollte daher unbedingt darauf geachtet werden, Apfeldicksaft in Bio-Qualität (am besten direkt aus Deutschland) zu kaufen. Künstliche Zusatzstoffe können auf diesem Weg ausgeschlossen werden. Auch lohnt ein Blick auf die Zutatenliste. Chemische Zusätze und Haltbarkeitsmacher haben im Apfeldicksaft nichts zu suchen.
  • Im Apfeldicksaft bleiben Mineralstoffe, Spurenelemente und sekundäre Pflanzenstoffe erhalten.
  • Der glykämische Index von Apfeldicksaft ist halb so gering wie der von normalem Haushaltszucker.
  • Apfeldicksaft ist in jedem gut sortierten Supermarkt, in Bio-Läden, Reformhäusern oder Drogerien erhältlich. Lange suchen muss man also nicht, um fündig zu werden.
  • Betrachtet man Zuckeralternativen aus nachhaltiger Sicht, so überzeugt Apfeldicksaft im Vergleich zu anderen Süßungsmitteln wie Agavendicksaft oder Ahornsirup, da Apfeldicksaft problemlos selbst hergestellt bzw. aus regionaler Herstellung bezogen werden kann.

Nachteile von Apfeldicksaft als Alternative zu Zucker

  • Apfeldicksaft enthält eine hohe Konzentration an Fruchtzucker. Der Fructose-Anteil liegt bei 60 Prozent. Wer unter Fructose-Intoleranz oder -Malabsorption leidet, sollte also auf Apfeldicksaft verzichten, da dieser zu Blähungen oder Durchfall führen kann.
  • Apfeldicksaft hat eine geringere Süßkraft. Das bedeutet, dass die Speisen entweder nicht ganz so süß werden oder dass mehr Apfeldicksaft verwendet werden muss, um eine vergleichbare Süße zu erreichen.
  • Als Nachteil kann gewertet werden, dass Apfeldicksaft zu etwa 83% aus Zucker besteht. Denn durch das Einkochen verbleiben hohe Mengen an Glucose, Saccharose und Fruchtzucker im Apfeldicksaft, der Anteil an Mineralstoffen und Vitaminen ist im Vergleich sehr gering.
  • Aufgrund seiner klebrigen, zähen Konsistenz setzt sich Apfeldicksaft schnell in den Zahnzwischenräumen fest und kann damit zahnschädigend sein.

Apfeldicksaft in der Küche

Apfeldicksaft weist ein intensives Apfelaroma auf. Gerade im Gegensatz zum süßen und milden Birnendicksaft überzeugt Apfeldicksaft durch einen würzigeren, süß-sauren Geschmack, wie er typisch für Äpfel ist. Durch seine flüssige Konsistenz und sein fruchtiges Aroma eignet sich Apfeldicksaft prima zum Verfeinern von Süßspeisen, Naturjoghurt, Quarkspeisen, Müslis, Kompott und Salatdressings.

Wer Apfeldicksaft zum Backen verwenden möchte, sollte bedenken, dass Apfeldicksaft einen höheren Feuchtigkeitsanteil als Zucker aufweist. Daher sollten die im Rezept verwendeten Flüssigkeitsmengen entsprechend angepasst werden, um ein gutes Backergebnis zu erzielen.

Nicht geeignet ist Apfeldicksaft für: 

  • Menschen mit Fructoseintoleranz

4 Kommentare

  1. WHO stuft Apfeldicksaft letztendlich auch nur als Zuckerzusatz ein und das zu Recht. Ganz ehrlich? Geschmack wird in großem Maße anerzogen. Damit natürlich auch das Süßeempfinden. Weshalb nicht einfach verzichten? Man kann sich das auch wieder „aberziehen“. Ich habe früher auch viel zu viel Zucker aufgenommen und war übergewichtig. Irgendwann habe Ich habe einfach angefangen, das arg einzuschränken und es hat funktioniert. Mein Zuckerkonsum ging stark zurück. Mein Geschmacksempfinden hat sich verändert. Ich mag mittlerweile auch den natürlichen Geschmack der Nahrungsmittel. Und ich habe natürlich auch ziemlich abgenommen. Noch Mal deutlich gesagt: Es ist nicht so, dass ich komplett verzichte. Ich achte nur sehr viel stärker auf den Konsum. Also, weshalb nach Zuckeralternativen suchen? Einfach verzichten, wo Zucker unnötig ist. Ist viel gesünder.

    • Hallo Thomas,

      vielen Dank für deinen interessanten Erfahrungsbericht. Toll, dass du so motiviert und konsequent an den Zuckerverzicht herangegangen bist. Bei mir ist es ähnlich. Wenn man auf Zucker verzichtet, kalibrieren sich die Geschmacksnerven noch einmal neu. Ganz auf Süße zu verzichten (also beispielsweise auch Bananen, Datteln oder Äpfel als Süßungsmittel wegzulassen) – das finde ich persönlich schwer. Daher auch diese Seite. Was genau Ernährung ohne Zucker bedeutet, definiert bekanntlicherweise jeder für sich selbst.

      Viele Grüße
      Simone

  2. Sehr geehrte Frau Weuthen,

    durch Zufall stieß ich bei meiner Recherche über Apfeldicksaft auf Ihre Internetseite. Zunächst vielen Dank für die sehr verständlichen Ausführungen in diesem Beitrag.

    Ich habe eine Firma gefunden, die Fruchtaufstriche anbietet, die nur drei Zutaten enthalten, nämlich die entsprechende Frucht aus Bioanbau, Apfelsaft und Pektin; letzteres bestehe aus biologischen Zitrus- und Apfelschalen.

    Die Firma schrieb ich an bezüglich des im Fruchtaufstrich enthaltenen Apfelsaftes. Laut Auskunft sei er biologisch und konzentriert, habe weder Zitronensäure noch Zuckerzusätze und es handelt sich um Apfelsaftkonzentrat.

    Können Sie mir in der Weise weiterhelfen und mir folgende Fragen beantworten:

    1. Besteht nun ein Unterschied zwischen Apfeldicksaft und dem Apfelsaftkonzentrat in diesen Fruchtaufstrichen?

    2. Bedeutet das, ich muss hier genauso Vorsicht walten lassen, wie Sie unter anderem in Ihrem Beitrag schrieben, da der Apfeldicksaft zum einen einen sehr hohen Fructose-Anteil aufweise und zum anderen durch das Einkochen auch noch hohe Mengen an Glucose und Saccharose?

    3. Ist eigentlich Agavendicksaft gleichzusetzen, was eine negative Auswirkung auf den Körper betreffen kann, mit dem Apfeldicksaft? Ich frage das deshalb, weil in einer Bio Tomatensauce antatt Zucker Agavendicksaft verwendet wird.

    Ich danke Ihnen sehr im Voraus für Ihre Mühen und würde mich über eine Rückäußerung freuen.

    Freundliche Grüße
    Elke Dieterich

    • Hallo Elke,

      vielen Dank für deine Nachricht.

      Ähnlich wie für Zucker, gibt es auch für Apfeldicksaft unterschiedliche Bezeichnungen. So wird Apfelsaftkonzentrat auch als Apfeldicksaft oder eingedickter Apfelsaft bezeichnet. Zu der genauen Zusammensetzung und den Nährwerten können wir natürlich nichts sagen. Da lohnt es sich, noch einmal auf mit dem Hersteller ins Gespräch zu gehen oder aber auf der Verpackungsrückseite die Nährwerte einzusehen.

      Herzliche Grüße aus Frankfurt
      Simone

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