Fructose – ist da nicht auch Zucker drin?

Fructose (Fruchtzucker) gehört zur Gruppe der Kohlenhydrate und wird von vielen als gesunde Alternative zu Zucker angesehen. Fruchtzucker kommt in der Natur beispielsweise in Obst und Honig vor. So macht der Fructoseanteil bei Trauben oder Bananen sage und schreibe 50% aus, in Kirschen und Äpfeln sogar 60%. Die Spitzenreiter sind Rosinen und Trockenfrüchte. Wenig Fructose enthalten beispielsweise Früchte wie Papayas, Beeren oder Zitrusfrüchte (eine ausführliche Liste aller Obst- und Gemüsesorten mit dem jeweiligen Fruchtzuckergehalt ist hier zu finden).

Da Fructose in der Regel mit gesundem Gemüse in Verbindung gebracht wird, gilt Fructose gemeinhin als gesund. Allerdings ist Fruchtzucker, wie der Name bereits vermuten lässt, ein ganz normaler Einfachzucker wie beispielsweise Glucose. Auch im herkömmlichen Haushaltszucker kommt Fructose in gebundener Form vor, da Saccharose ein Zweifachzucker ist, der aus Glucose und Fructose besteht.

Fructose kommt jedoch nicht nur in Früchten vor. Besonders in den USA wird Fructose hochkonzentriert als „High Fructose Corn Sirup“ in Fertiggerichten und Softdrinks verwendet. Wer Wert darauf legt, Fructose zu vermeiden, sollte bedenken, dass es für Fruchtzucker keine verbindliche Kennzeichnungspflicht gibt. Daher kann sich Fructose auch hinter den folgenden Begriffen verstecken: Fruchtsüße, Maissirup, Saftkonzentrat, Maiszucker, Invertzuckersirup, Fruchtextrakt, Glukose-Fruktose-Sirup.

Fructose, sprich Fruchtzucker, wird gern als süße Alternative zu Zucker gewählt. Die folgenden natürlichen Zuckeralternativen erfreuen sich dabei besonderer Beliebtheit:

Vorteile von Fructose

  • Fructose ist 1,14 Mal süßer als Zucker. Das bedeutet, dass weniger Fruchtzucker benötigt wird, um dieselbe Süßkraft wie von Zucker zu erreichen.
  • Fructose wird insulinunabhängig verstoffwechselt. Der glykämische Index von Fructose liegt bei 20, was bedeutet, dass Fructose den Blutzuckerspiegel nur langsam steigen lässt.

Nachteile von Fructose

  • Die breite Masse verträgt Fructose. Es gibt allerdings auch Menschen (etwa 20% der Bevölkerung), die unter der sogenannten Fructose-Malabsorption leiden, Fructose also nicht verstoffwechseln können und Fruchtzucker daher nur in sehr begrenztem Maße zu sich nehmen können. Anderenfalls sind Baumkrämpfe, Blähungen und Durchfall die Folge.
  • Fructose wurde in der Vergangenheit häufig für Diabetiker-Lebensmittel genutzt, da es insulinunabhängig verstoffwechselt wird. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) kam allerdings nach diversen Studien zu dem Ergebnis, dass die Verwendung von Fructose in Lebensmitteln nicht sinnvoll ist, da der erhöhte Verzehr von Fructose zu Übergewicht führen kann.
  • Auch das Deutsche Institut für Ernährungsforschung veröffentlichte im Jahr 2005 eine Studie, derzufolge die Aufnahme von Fructose die Körperfettzunahme von Mäusen deutlich erhöhte. Im Anschluss an die Studie konnte aufgezeigt werden, dass Fructose beim Menschen viel schneller in Körperfett umgewandelt wird als Glucose. Außerdem wird die Einlagerung von Fetten durch den Verzehr von Fruchtzucker gesteigert.
  • Da Fructose nahezu vollständig in der Leber landet, kann der Fruchtzucker nicht nur zu einer erhöhten Harnsäurebildung führen, sondern auch zu einer Fettleber.
  • Nicht zu vergessen ist, dass Fructose nach etwas Natürlichem, Gesunden klingt. Nicht selten führt dies zu einem unkontrollierten Verzehr entsprechend gesüßter Lebensmittel.

Fazit

Abschließend lässt sich sagen, dass Fruchtzucker also nicht unbedingt die gesündere Alternative zu Zucker ist. Zumal Fruchtzucker 4 Kilokalorien pro Gramm liefert – also genauso viel wie herkömmlicher Haushaltszucker. Dennoch sollte man Fructose natürlich nicht vollkommen meiden. Vielmehr gilt es, Fruchtzucker in Maßen zu genießen – am besten in Form von frischem Obst und Gemüse. Das liefert unserem Körper nämlich neben der Fructose jede Menge Nähr- und Ballaststoffe. Allerdings sollte der Anteil von Gemüse in jedem Fall gegenüber dem Anteil von Obst überwiegen.

Obst ohne Zucker gibt es nicht
Obst ohne Zucker gibt es nicht

Ein Kommentar

  1. Ich muss mich wegen Fructose-Unverträglichkeit zuckerfrei ernähren. Datteln, Honig, Feigen oder Bananen kommen für mich zum Süßen leider nicht in Frage. Hab schon viele tolle Anregungen auf eurer Seite gefunden! Würde mich aber trotzdem freuen, wenn ihr noch mehr Rezepte bereitstellt, die sich auch für Fructoseunverträglichleit eignen. Ansonsten echt spitze, eure Seite!

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